Der Erdrutsch auf der Zagreber Abfalldeponie Jakuševec, bei dem am 4. Dezember 2023 ein Mitarbeiter der Müllabfuhr verletzt wurde, kommt für die Partei "Wir können's!" (M) des Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Bis spätestens Mitte 2024 müssen die nächsten kroatischen Parlamentswahlen organisiert werden. Die Partei erhoffte sich, bei den Wahlen die kriselnde "Sozialdemokratische Partei" (SDP) auf dem linken Spektrum abzulösen. Nun zeigen erste Umfragen, dass die Popularität der M-Partei abnimmt. Eine regelmäßige Wähler*innenumfrage, die auch den Zeitpunkt des Erdrutsches umfasste, zeigte, dass die Partei im Dezember mit 9,2 Prozent ein Ergebnis erzielte, das rund zwei Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats November lag. Seit etwa sieben Tagen funktioniert die Müllabfuhr in Zagreb nur mit erheblichen Problemen, weshalb sich vielerorts Szenen wiederholen, die an den Jahresbeginn erinnern, als sich der Müll wegen eines Streiks der Müllabfuhr in den Straßen türmte. Einige Analytiker*innen haben bereits erklärt, dass Bürgermeister Tomašević aufgrund dieser Situation die nächsten Kommunalwahlen verlieren könnte. Das Problem liegt darin, dass Tomašević sich vor seiner Wahl zum "Abfallwirtschaftsexperten" erklärte und nun keinen Ausweg sieht, als die Regierung um Hilfe zu bitten.