Proteste gegen die schnelle Abschaffung der
Sonderstaatsanwaltschaft und Änderungen in der Strafrechtspolitik in der
Slowakei gewinnen an Fahrt. Am 12. Dezember 2023 organisierten die
Oppositionsparteien Fortschrittliche Slowakei (PS), Freiheit und Solidarität
(SASKA) sowie die Christlich-Demokratische Bewegung (KDH) einen zweiten Protest
vor dem Regierungsamt in Bratislava und in vier weiteren Kreisstädten. Die
Regierungskoalition aus Richtung-Sozialdemokratie (SMER-SD),
Stimme-Sozialdemokratie (HLAS-SD) und Slowakischer Nationalpartei
(SNS) plant, die Sonderstaatsanwaltschaft bis zum 15. Jänner
2024 abzuschaffen und dieses Vorhaben in einem verkürzten
Gesetzgebungsverfahren vor Weihnachten zu erledigen. Die Opposition strebt an,
Verhandlungen über die Abschaffung zu verzögern. Staatspräsidentin Zuzana
Čaputová (parteilos) hat bereits bekannt gegeben, dass sie ein Veto in
dieser Angelegenheit in Betracht ziehe, das von den Abgeordneten aufgehoben
werden müsste, und möglicherweise eine Klage vor dem Verfassungsgericht.